Lebenserwartung von Bengalkatzen: Alle Infos zu Haltung und Krankheiten

Es ist eine Frage, die mir als Züchter oft gestellt wird: Wie alt werden eigentlich Bengalkatzen? Und wie verlängere ich als Halter die Lebenserwartung meiner Katze am besten? Hier will ich Ihnen ein paar Antworten geben.

Haben Sie darüber hinaus noch Fragen zu Lebenserwartung und Haltung einer Bengalkatze? Dann zögern Sie nicht, und kontaktieren Sie mich einfach!

Bengalkatzen werden im Schnitt zwischen 12 und 18 Jahre alt.

Bengalkatzen werden im Schnitt zwischen 12 und 18 Jahre alt.

Wie alt werden Bengalkatzen?

Die durchschnittliche Lebenserwartung einer Bengalkatze unterscheidet sich nicht allzu sehr von der einer Hauskatze. Üblicherweise werden die Tiere 12 bis 18 Jahre alt.

Wie bei allen anderen Katzenrassen (und den meisten anderen Tierarten auch) gibt es Ausreißer nach oben oder unten. Manche Bengalkatzen werden nur knapp zehn Jahre alt – andere erreichen ein stolzes Alter von 20 Jahren. Grundsätzlich gelten diese Dinge:

  • Freigänger sind – vor allem durch den Verkehr – höheren Gefahren ausgesetzt als Hauskatzen. Stubentiger leben in einer sicheren Umgebung, wohingegen v.a. ältere Katzen, die im Freien unterwegs sind aufgrund ihrer nachlassenden Sinne gefährlich leben.
  • Wichtig: Bengalkatzen, die ausschließlich zu Hause leben, brauchen ausreichend Beschäftigung. Denken Sie in diesem Fall über die Anschaffung einer zweiten Katze als Spielgefährte nach.
  • Zu Hause sollten Steckdosen, Stromkabel und andere Gefahrenquellen für die Bengalkatze stets unerreichbar sein.
  • Bengalkatzen aus einer renommierten Zucht sind in der Regel weitaus weniger anfällig für Krankheiten. Ein Züchter garantiert einen gesunden Stammbaum sowie eine gute Fütterung der Mutter sowie der Kitten. Zudem wird er sich schon vor dem Kauf Tierarztbesuche mit Impfungen und ggf. Entwurmungen kümmern.

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Was sind die häufigsten Krankheiten bei Bengalkatzen?

Normalerweise sind Bengalkatzen sehr robuste und gesunde Tiere: Bestimmte Krankheiten treten bei dieser Rasse wahrscheinlicher auf. Wichtig: Wenn Sie merken, dass Ihre Katze sich nicht wohl fühlt, suchen Sie bitte umgehend einen Tierarzt auf.

  • Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) kann gerade bei älteren Bengalen häufig. Der Herzmuskel der Katze verdickt sich, so dass das Herz härter arbeiten muss. Das führt zu Blutgerinnseln und Immobilität in den Hinterbeinen sowie zu einer kongestiven Herzinsuffizienz. Letzte kann schlimmstenfalls tödlich enden. Aber: Mit einer leichten bis mittleren HCM kann eine Katze noch jahrelang leben, wenn diese rechtzeitig vom Tierarzt behandelt wird. Zu den Symptomen gehören Keuchen und Lethargie. Zur frühzeitigen Erkennung der Krankheit empfehlen sich Ultraschallkontrollen beim Tierarzt.
  • Progressive Netzhautatrophie bezieht sich auf eine Zahl von Augenkrankheiten, die zu einer allmählichen Verschlechterung der Netzhaut führen, was einen leichten bis schweren Sehverlust zur Folge hat.
  • Grauer Star: Wie beim Menschen ist der Graue Star bei Bengalkatzen durch eine Trübung des Auges charakterisiert, die zum Verlust der Sehkraft führt. Grauer Star kann chirurgisch entfernt werden.
  • Anästhesie-Allergien: Bengalen reagieren extrem empfindlich auf Anästhetika, weshalb Tierärzte bei operativen Eingriffen sehr vorsichtig vorgehen müssen, um sicherzustellen, dass die Katze keine Reaktion zeigt, die zu einem Herzstillstand führen könnte. Sprechen Sie vor Eingriffen am besten mit dem Tierarzt oder der Tierärztin über diese Thematik, um mögliche Risiken zu vermeiden.
  • Bei Bengalen kann es häufiger zu einer Patellaluxation („Kniescheibenverrenkung“) kommen, bei der das Kniegelenk aus der Position fällt. Ein chirurgischer Eingriff ist in schweren Fällen möglich. Bei Bengalkatzen, die von einem leichten Fall betroffen sind, kann schon ein Gewichtsverlust die Gelenke entlasten.
Bei richtiger Pflege verlängern Sie die Lebenserwartung Ihrer Bengalkatze.

Bei richtiger Pflege verlängern Sie die Lebenserwartung Ihrer Bengalkatze.

Wie kann man Krankheiten bei Bengalkatzen am besten vorbeugen?

Regelmäßige Tierarztbesuche sind wichtig. Mindestens einmal im halben Jahr sollte man zu einer Gesundheitskontrolle mit Blutuntersuchung und zu einer Zahnreinigung vorstellig werden. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt bzw. Ihrer Tierärztin auch über regelmäßige Impfungen und Parasitenbehandlungen – vor allem gegen Flöhe, Zecken, Milben und Würmer.

Bewegung hält gesund und fit. Das ist bei den Bengalkatzen nicht anders als bei uns Menschen. Aktive Bengalkatzen werden älter – das ist ein Fakt!

Spielen Sie regelmäßig mit Ihrer Katze. Hin und wieder sollte Sie sich dabei auspowern dürfen. Übrigens: Wenn sich eine Bengalkatze langweilt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie im Haus etwas auf den Kopf stellt.

Stellen Sie Papiertüten oder Kisten, auf, mit denen sich Ihre Katze selbst beschäftigen kann. Ein kostengünstiges Spielzeug sind Tischtennisbälle. Lassen Sie sich gerne auch in der Tierhandlung beraten, welches Katzenspielzeug empfehlenswert ist.

Bengalkatzen lieben es zu klettern. Mit stabilen und hohen Kratzbäumen oder einem Kletter-Parcours kommen Sie diesem Trieb entgegen. Auch Liegeflächen für Fensterbänke sind eine gute Idee!

Bengalkatzen lieben es zu klettern.

Und noch etwas, das bei Bengalkatzen nicht anders ist als bei uns Menschen: Die richtige Ernährung ist wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden. Geben Sie Ihrem Haustier qualitativ hochwertiges Fleisch. Nicht das billigste Angebot aus der Kühltruhe. Mit rohem Fleisch wie Hähnchenkeulen oder Leber sind Sie aber auf dem richtigen Weg. Empfehlenswert ist aus Nassfutter aus der Tierhandlung oder BARF-Katzenfutter aus der Tierhandlung. Die Abkürzung steht für „biologisch artgerechtes Rohfutter“. An anderer Stelle schreibe ich ausführlich über die richtige Ernährung von Bengalkatzen.